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Brutto vs. Nettogehalt: Soviel bleibt vom ersten Gehalt nach dem Studium

Lisa war sehr aufgeregt, als sie ihren ersten Arbeitsvertrag bekam. Sie hatte hart verhandelt und war mit dem Ergebnis zufrieden. Doch beim ersten Gehaltszettel war sie überrascht: Weniger Geld blieb übrig als gedacht.

Die Fixkosten des eigenen Lebens sind viel höher, als man denkt. Lisa musste lernen, mit ihrem Nettogehalt klug umzugehen. So sicherte sie sich eine finanzielle Zukunft.

Der Unterschied zwischen Brutto- und Nettogehalt ist eine wichtige Lektion. Mit guter Planung und Disziplin kann man auch mit wenig Geld eine gute finanzielle Basis schaffen.

Der Unterschied zwischen Brutto- und Nettogehalt
Für Neulinge im Beruf ist es wichtig, den Unterschied zwischen Brutto- und Nettogehalt zu kennen - oftmals hilft hier auch z.B. ein Brutto Netto Rechner. Das Bruttogehalt ist der Betrag, den der Arbeitgeber zahlt, bevor Steuern und Sozialabgaben abgezogen werden. Es ist im Arbeitsvertrag aufgeführt und die Basis für das Nettogehalt.

Bruttogehalt: Der Gesamtbetrag vor Abzügen
Das Bruttogehalt ist das Gesamteinkommen, das ein Arbeitnehmer erhält. Es beinhaltet das Grundgehalt und eventuelle Zulagen, Prämien oder Bonuszahlungen. Von diesem Betrag werden noch keine Steuern oder Sozialabgaben abgezogen.

Nettogehalt: Was nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben übrig bleibt
Das Nettogehalt ist der Betrag, der übrig bleibt, nachdem Steuern, Solidaritätszuschlag, Kirchensteuer und Sozialabgaben abgezogen wurden. Die Höhe der Abzüge hängt von der Steuerklasse, dem Bundesland und dem Einkommen ab.

Zu den Sozialabgaben zählen Beiträge zur Kranken-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung. Diese werden halb von Arbeitnehmer und halb von Arbeitgebern getragen.

Der steuerliche Grundfreibetrag, bis zu dem keine Einkommensteuer gezahlt werden muss, liegt im Jahr 2023 bei 10.908 Euro.

Nach Abzug aller Steuern und Sozialabgaben bleibt meist 60-70% des Bruttogehalts als Nettogehalt übrig. Dieses wird dann auf das Konto des Arbeitnehmers überwiesen und steht zur freien Verfügung.

Abzüge vom Bruttogehalt
Bevor das Geld auf dem Konto ist, müssen Abzüge gemacht werden. Diese sind vor allem Steuern und Sozialabgaben. Sie variieren je nach der Situation.

Steuern: Lohnsteuer und gegebenenfalls Kirchensteuer
Die Lohnsteuer hängt von der Steuerklasse ab. Sie variiert je nach Einkommen. Mitglieder einer Religionsgemeinschaft zahlen zusätzlich Kirchensteuer, die 8 bis 9% der Lohnsteuer beträgt.

Der Solidaritätszuschlag entfällt seit 2021 für die meisten. Er gilt nur für diejenigen mit mehr als 16.956 Euro Lohnsteuer im Jahr.

Sozialabgaben: Kranken-, Renten-, Pflege-, Arbeitslosen- und Unfallversicherung
Beiträge für gesetzliche Versicherungen werden auch abgezogen. Dazu zählen Kranken-, Renten-, Pflege-, Arbeitslosen- und Unfallversicherung. Diese Sozialabgaben machen etwa 40% des Bruttogehalts aus, mit 50% vom Arbeitgeber.

Die genaue Höhe hängt von vielen Faktoren ab. Ein Online-Rechner kann helfen, das Nettogehalt zu berechnen. Er berücksichtigt alle wichtigen Faktoren.

Durchschnittliches Einstiegsgehalt nach dem Studium
Das Einstiegsgehalt ist ein wichtiger Faktor bei der Berufswahl. Das Bundesinstitut für Berufsbildung hat 2023 ein durchschnittliches Einstiegsgehalt von 1.066 Euro brutto ermittelt. Das ist ein Plus von 3,7% zum Vorjahr. Die Gehaltszahlen für 2024 werden Ende Januar 2025 bekanntgegeben.

Es gibt große Unterschiede im Gehalt je nach Beruf. Bankkaufleute verdienen zum Beispiel 1.235 Euro brutto im Monat. Im Gegensatz dazu liegen die Einnahmen von Friseur-Auszubildenden bei 875 Euro. Die Gehälter variieren auch regional: In westdeutschen Bundesländern sind sie oft höher als in ostdeutschen.

Es gibt auch Unterschiede im Einstiegsgehalt für Hochschulabsolventen. Ein Masterabschluss in Wirtschaftswissenschaften bringt im Schnitt 52.100 Euro brutto im Jahr. Ein Bachelorabschluss in Sozialwissenschaften führt zu einem Durchschnittsgehalt von 37.400 Euro.

Das Gehalt ist ein wichtiger Faktor bei der Berufswahl. Es sollte aber nicht das einzige Kriterium sein. Berufseinsteiger sollten sich gut informieren, um realistische Erwartungen zu haben.
Um ein höheres Gehalt zu erzielen, lohnt sich die Sammlung von praktischen Erfahrungen und das Aufbauen von Kontakten. Zusatzqualifikationen wie Fremdsprachenkenntnisse oder IT-Kenntnisse können die Chancen auf ein höheres Einstiegsgehalt verbessern.

Tipps zum effizienten Haushalten mit dem ersten Gehalt
Das erste Gehalt nach dem Studium ist ein wichtiger Meilenstein. Oft fragt man sich, wie man es effizient nutzt. Mit einer klugen Budgetplanung und der Kontrolle der monatlichen Ausgaben kann man das Geld gut verteilen. Man kann sogar Rücklagen für die Zukunft und die Altersvorsorge bilden.

Das 3-Konten-Modell:

Das 3-Konten-Modell ist eine bewährte Methode zur Kostenkontrolle. Es teilt die monatlichen Ausgaben auf drei Konten auf:

- 50-55% für Fixkosten wie Miete, Versicherungen und Lebensmittel
- 20-30% für Sparziele und einen Notgroschen
- 10-20% für Freizeitaktivitäten und persönliche Wünsche
Haushaltsbuch führen und Sparpotenziale erkennen
Ein Haushaltsbuch hilft, die Budgetplanung zu verbessern. Man schreibt alle Einnahmen und Ausgaben auf. So sieht man, wo man sparen kann, zum Beispiel durch günstigere Verträge.

Fixkosten optimieren durch Anbieterwechsel
Man kann auch bei Fixkosten sparen. Ein Vergleich der Anbieter für Versicherungen, Strom oder Mobilfunk lohnt sich. Ein Wechsel zu einem günstigeren Anbieter kann die monatlichen Ausgaben senken, ohne auf Qualität zu verzichten.

Es ist wichtig, genug Rücklagen zu bilden. Ein Notgroschen für unvorhergesehene Ausgaben und die langfristige Altersvorsorge sollten nicht vergessen werden. Mit einer klugen Budgetplanung und Kostenkontrolle kann man auch mit dem ersten Gehalt gut haushalten und für die Zukunft sorgen.

Langfristiges Sparen mit vermögenswirksamen Leistungen
Für Berufseinsteiger ist es wichtig, frühzeitig mit dem langfristigen Sparen zu beginnen. Eine Möglichkeit dafür sind vermögenswirksame Leistungen (VL), bei denen der Arbeitgeber die Sparleistungen des Arbeitnehmers um bis zu 40 Euro im Monat aufstockt. Dieses Geld kann direkt in verschiedene Anlageformen wie Bausparverträge, Fondssparpläne oder Sparbücher eingezahlt werden und trägt somit zum kontinuierlichen Vermögensaufbau bei.

Fazit

Das erste Gehalt nach dem Studium ist ein wichtiger Schritt zur finanziellen Unabhängigkeit. Eine gute finanzielle Planung und Ausgabenkontrolle sind dabei entscheidend. So kann man ein Teil des Geldes für die Vorsorge und den finanziellen Polster aufbauen.

Ein kluger Start in die Gehaltsverhandlung kann das Einkommen steigern. Aber der finanzielle Erfolg hängt von der verantwortungsvollen Nutzung des Geldes ab. Wer spart und seine Ausgaben kontrolliert, wird früh Erfolge sehen.

Die richtige Einstellung und Durchhaltevermögen machen das erste Gehalt zu einem Schlüssel für eine sichere finanzielle Zukunft. Wer jetzt plant und vorsorgt, wird von seiner Weitsicht profitieren. Bald wird man über ein wachsendes Vermögen freuen.